Die Steinzeiternährung, auch Paleo oder Paleo-Diät genannt, war lange Zeit relativ unbekannt. Dabei ist von manchen diese Ernährungsform vielleicht schon mehr oder weniger praktiziert worden, da sie dem Prinzip der Low Carb Diät sehr nahekommt.
Wer überzeugter Veganer oder Vegatarier ist, kann die Steinzeiternährung nicht für sich nutzen, da Fleisch eine der tragende Rolle einnimmt. Dafür profitieren alle anderen, denn oftmals wird in anderen Ernährungsformen Fleisch nicht berücksichtigt.
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Inhaltsverzeichnis:
– Die Steinzeiternährung als Alternative
– Kann das eine gesunde Ernährung sein?
– Vorteile von Paleo
– Kritik an der steinzeitlichen Ernährung
– Keine Mangelernährung und leicht umsetzbar
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Die Steinzeiternährung als Alternative zum fleischlosen Essen
Was beinhaltet die Steinzeiternährung?
Paleo bezieht sich auf die Art und Weise der Ernährung in der Altsteinzeit. Genau genommen ist es keine Diät sondern eine Ernährungsweise. Alles was es an Nahrungsmitteln zur Altsteinzeit schon gab, ist Bestandteil des Konzepts. Umgekehrt wird alles vermieden, was es in dieser Zeit noch nicht gab. Demnach kommen also keine Fertigpizza und Co mehr auf den Tisch.
Die Grundlagen der Ernährung aus der Steinzeit beinhalten in erster Linie viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, Eier, Fisch und Fleisch. Auch Samen, Nüsse, gesunde Öle und Fette runden das Angebot ab. Ebenso sind Honig und Meeresfrüchte erlaubt. Vor allem Zucker (außer es ist in Obst oder Gemüse enthalten) und Getreideprodukte sind nicht Bestandteil. Damit kommt diese Ernährungsweise nahe an das Konzept von Low Carb, wenn Sie auf süßes Obst verzichten.
Ist die Umstellung auf Lebensmittel der Steinzeit wirklich gesund?
Aus der heute üblichen Ernährung fallen in erster Linie Lebensmittel die aus Getreide bestehen heraus. Diese werden aber ohnehin immer öfters verdächtigt einige Zivilisationskrankheiten zu verursachen. Dem selben Verdacht unterliegen pasteurisierte Milchprodukte, die bei der Steinzeitdiät ebenfalls außen vor bleiben. Dafür rückt Fleisch, Gemüse und Obst in den Vordergrund der erlaubten Lebensmittel.
Grundsätzlich legt die Paleo-Diät Wert auf naturnahe Lebensmittel. Das bedeutet insbesondere möglichst ungespritztes Obst und Gemüse. Im Allgemeinen sind unbehandelte Nahrungsmittel gemeint. In der heutigen Zeit erreicht man dies am besten durch Bio-Lebensmittel, ideal wäre der Selbstanbau.
Auch beim Fleisch ist auf entsprechende Qualität zu achten, um der Steinzeitdiät zu entsprechen. Auch hier empfiehlt es sich möglichst auf Bio-Ware zurückzugreifen. Fleisch aus Massentierhaltung, das mit verschiedenen Hormonen versetzt ist, entspricht nicht dem Prinzip der steinzeitlichen Ernährung.
Durch die Aufnahme von natürlichen Lebensmitteln und gesundem Fleisch (idealerweise von mit Gras gefütterten Weidetieren), werden Sie gut mit Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen versorgt. Ebenso nehmen Sie ausreichend Spurenelemente und Phytostoffe auf, die in der heutigen Nahrung aus „Halbfertig“ – Lebensmitteln oft nicht mehr vorkommen.
Angst vor einer Mangelernährung müssen Sie bei der Steinzeiternährung nicht haben.
Welche gesundheitlichen Vorteile verspricht Paleo?
Erfahrungswerte von Menschen, die die Steinzeiternährung praktizieren, können sich durchaus sehen lassen. Gesundheitsversprechen kann man daraus natürlich nicht ableiten.
Viele Lebensmittel in der heutigen Ernährung stehen unter dem Verdacht Zivilisationskrankheiten und Allergien hervorzurufen. Insbesondere die verarbeiteten Lebensmittel sind damit gemeint. Selbiges trifft auch auf „hochgezüchtetes“ Obst und Gemüse zu. Somit erscheint die Steinzeiternährung als sinnvolle Alternative, wenn man sich nicht fleischlos ernähren möchte.
Durch den Verzicht auf Getreideprodukte und vor allem Zucker, ist der Körper in der Lage die Fettverbrennung anzuregen. Der Fettstoffwechsel kommt besser in Gang und bereits eingelagertes Körperfett wird leichter abgebaut. Die Gewichtsabnahme erfolgt aber in kleinen Schritten, dafür lassen sich langfristige Erfolge erzielen. Wenn Sie sich dauerhaft an die Regeln der Paleo Diät halten, bleiben auch die erzielten Erfolge beim Abnehmen bestehen.
Teils sind verbesserte Blutwerte zu sehen, ebenso bessere Entzündungswerte, zum Erstaunen vieler. Dies dürfte in erster Linie auf den Verzicht von Getreideprodukten zurückzuführen sein. Zucker wird hauptsächlich über Obst und Gemüse in natürlicher Form aufgenommen. Bei Diabetes konnten von einigen Verbesserungen festgestellt werden. Positive Auswirkungen sind auch bei Herz-Kreislauferkrankungen zu beobachten.
Auch bei anderen sogenannten Zivilisationskrankheiten kann sich die Steinzeiternährung positiv auswirken. Zurückführen lassen sich die Ergebnisse wahrscheinlich auf den niedrigen Zuckerkonsum und den Verzicht auf Getreideprodukte. Zugleich werden überwiegend gesunde Fette aufgenommen, im Gegensatz zu ungesunden Fetten aus Fertig- und Teilfertigprodukten.
Es gibt auch Kritik an der Steinzeiternährung
Selbstverständlich gibt es auch Kritik. So wird beispielsweise bemängelt, dass zu viel Fette und Proteine aufgenommen werden durch den hohen Fleischverzehr. Dem ist entgegenzusetzen, dass es sich um gesunde Fette handelt und ohnehin mehr Proteine als Kohlenhydrate dem Körper zugeführt werden sollten. Allerdings erfüllt nur hochqualitatives Fleisch die Bedingungen von Paleo.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Menschen in der Altsteinzeit nicht so alt geworden sind wie heutzutage. Demnach könne diese Art und Weise der Ernährung nicht richtig sein. Dagegen wird wiederum argumentiert, dass es heute noch Naturvölker gibt entsprechend der Steinzeiternährung leben und unsere üblichen Zivilisationskrankheiten nicht kennen.
Nehmen diese Völker unsere heutige Ernährungsweise an, haben sie auch mit Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und weiteren Krankheiten der heutigen Zeit zu kämpfen. Zudem leiden diese Personen nach einer bestimmten Zeit an Fettleibigkeit, wenn sie auf die heute meist übliche Ernährung mit vielen Teil- und Fertigprodukten umstellen.
Wie ist nun die Steinzeiternährung bzw. Paleo einzustufen?
Das der Zuckerkonsum in der Ernährung eingeschränkt werden muss ist kein Geheimnis mehr. Nebenbei bemerkt sollte auch der Kochsalzkonsum und der von gesättigten bzw. mehrfach gesättigten Fetten reduziert werden. Durch den heutigen Verzehr von Getreideprodukten lassen sich vermehrt Unverträglichkeiten und Allergien feststellen.
Es ergeben sich durchaus Erfolge beim Schlanker werden mit der Steinzeiternährung. Genauso verhält es sich mit Low Carb. Allerdings sind bei Paleo mehr Lebensmittel erlaubt als bei Low Carb, was bei einer erfolgreichen Ernährungsumstellung hilft. Umso weniger verboten ist, desto leichter lässt sich die neue Ernährungsweise konsequent etablieren.
Somit sollten alle, die sich nicht einseitig ernähren wollen der Steinzeiternährung eine Chance geben. Nur Veganer und Vegetarier, insbesondere aus Tierwohlgründen, können leider an dieser Ernährungsform nicht teilhaben. Es gibt ohnehin nicht die allein selig machende Diät oder Ernährungsweise. Probieren Sie einfach aus mit welchem Konzept Sie am besten zurecht kommen. Tatsächlich wäre aber wichtig, von der Ernährung mit Fast Food, Teil- und Fertiggerichten mit viel Zucker oder Zuckerersatzstoffen, sowie vielen gesättigten Fetten, wegzukommen.
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